Modellbau- und Technikmuseum

12. Bundesweiter Tag des Modellbaus am 14.10.2017

Es war schon fast eine Selbstverständlichkeit, dass wir Ende August auf die Ankündigungen und Detailveröffentlichungen der Koordinatoren zum diesjährigen Tag des Modellbaus (demnächst kurz TdM), zustimmend reagierten. Diese mittlerweile zur guten Tradition im Jahreskalender des Modellbau- und Technikmuseums Großbreitenbach gewordene, auch in der 4. Auflage gerne willkommene, Veranstaltung gibt allen Akteuren die Chance, auf unser gemeinsames Hobby und dessen Wertigkeit hinzuweisen.

Suboptimal (wohl durch unsere zeitige Zusage auf den damals im Raum stehenden 13.10.2017) war der nicht mehr abänderbare Datumseintrag auf der TdM-Homepage. Vor Ort hatten wir jedoch fortlaufend mit dem 14.10.2017 geworben und es war am Freitagnachmittag auch zum Glück niemand umsonst da. Der (bundesweit koordinierte) Termin ist für Thüringen stets kritisch zu betrachten, fällt er doch regelmäßig in die Herbstferien der (teilweise verreisten) Schüler. Hinzu treten regionale Events (diesmal der Weimarer Zwiebelmarkt), die mögliche Besucher binden, zumal das Wetter für die Jahreszeit extrem gut war. Aber davon profitierten auch wir, denn die Besucher konnten so doch eine Flugvorführung Drohne/Hubschrauber erleben, was die Möglichkeiten des Funktionsmodellbaus doch praktisch erleben ließ.

Unterstützt durch die in Deutschland führenden Hersteller/Importeure der Modellbaubranche - Faller, Glow2B und Revell fanden „alte Bekannte“ (Miniaturhäuser, deren Bau durch die Jahre zuvor schon fast von allein ging), „funktionierende Modelle“ (Automodell mit Stahlachsen, dass auf dem Werkstattboden seine Rallyetauglichkeit unter Beweis stellte) und auch „neue Blockbuster“ (Steckbausatz eines bekannten Raumschiffs der Star Wars - Saga) den Weg auf die Basteltische. Für die ganz Kleinen gab es Sparbüchsen-Häuser zum Selbstdekorieren und für die „alten Haudegen“ ließ sich am Vintage-Modell der Vought Kingfisher die Historie des Plastikmodellbaus ebenso nachvollziehen wie der Nutzen eines Schwimmerflugzeugs erläutern.

Auch wenn der TdM bereits zum 12. Mal stattfindet, so hat das Format weiterhin seine Berechtigung, ist es doch neben Fachmessen die einzige Gelegenheit, das Hobby in breitere Publikumskreise zu bringen. Wir haben in den Dialogen, v. a. mit den begleitenden Eltern, gemerkt, dass auch in unserer heute überwiegend elektronisch-virtuell geprägten (Hobby-)Welt immer noch (oder gerade verstärkt) der Hang zum „greifbaren Ergebnis“ der Freizeitbetätigung auftritt. Andere – durchaus auch zu selbstkritischen Betrachtungen anregende – Themen waren, dass der Modellbau (von außen betrachtet) immer teurer werden würde und deshalb weniger Schüler erreicht. Rein nominell mag das oberflächlich betrachtet schlüssig sein. Der inhaltlich identische Fw 190 D-9-Bausatz eines nicht am TdM teilnehmenden Herstellers kostete 1989 4,50 DM und ist heute für das Vierfache (9,99 €) erhältlich. Aber neben der allgemeinen Inflation, gestiegenen Rohstoff- und Produktionskosten ist heute einfach nicht mehr der Absatz und damit die Produktionsauslastung der 80er Jahre gegeben, die von den älteren Semestern der Besucher als die „goldene Zeit“ des Modellbaus beschrieben wurde.

Auch wenn wir mit ca. 15 Kindern unterschiedlichen Alters und ca. 20 Erwachsenen hinter den Zahlen der letzten Jahre und den eigenen Hoffnungen zurückblieben, war die Qualität des Austausches mit den Besuchern wieder Lohn genug für alle, die ehrenamtlich und mit hohem Engagement diese Veranstaltung umsetzen halfen.

Insofern bedanken wir uns bei allen Unterstützern und Akteuren des TdM für den gelungenen Nachmittag und denken, dass dies nicht die letzte dahingehende Veranstaltung im Modellbau- und Technikmuseum Großbreitenbach war.

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